Unsere Pfarre und ihre Kirche hat eine interessante Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Dies sind die wichtigsten Meilensteine:

1110          Der Name Ziersdorf im Schmidatal erscheint erstmals im Jahr 1110 in einer Urkunde, in der Einweihungsurkunde der Pfarrkirche Ravelsbach. Zu dieser Pfarre gehörte das Gebiet von Ziersdorf zunächst, später dann zur Pfarre Gettsdorf.

1415      wird in Ziersdorf, von Otto von Maissau gestiftet, eine Kapelle zu Ehren der hl. Katharina (von Alexandrien) geweiht. Der Pfarrer von Gettsdorf wird verpflichtet, einen frommen Priester zu halten, der fünfmal in der Woche die Messe feiert.

1438      Nach Verwüstungen durch die Hussiten musste „die Kapelle St. Katharinens in Czierstorff am Tag des Hl. Rupert, (am 27. März) 1438“ durch den Weihbischof Mathias, Episcopus Vitricensis, wieder eingeweiht werden. Außerdem wurden drei Altäre von ihm konsekriert. Von dieser Kapelle zeugen heute noch der gotische Chor und die alte Sakristei, die nun als Beicht- und Aussprachezimmer ihre Verwendung findet.

17.Jhdt.  In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Pfarre Gettsdorf nicht besetzt, sodass Ziersdorf und Gettsdorf zur Pfarre Ravelsbach gehörten.

1651            Nach der Wiederbesetzung der Pfarre Gettsdorf im Jahre 1651, gehörte Ziersdorf nun wieder dorthin und es musste an jedem 4. und, nachdem 1745 ein Cooperator in Gettsdorf angestellt worden war, an jedem 3. Sonntag der Pfarrgottesdienst in Ziersdorf abgehalten werden.

17.Jhdt.  Wahrscheinlich erst Ende des 17. Jahrhunderts war der Zubau, das Kirchenschiff mit gerader Decke, fertiggestellt worden, ebenso der 1693 durch den Ziersdorfer Bau-meister Paul Friedrich Wimmer errichtete Turm.

1710            Der 1701 errichtete neue Hochaltar erhielt 1710 ein Bild: Maria mit dem Kinde und die Heiligen Wolfgang und Katharina. Seit dem 17. Jahrhundert wird die Kirche von Ziersdorf „zum hl. Wolfgang“ genannt.

1783       Am 22. November 1783 wurde nach einem Erlass Kaiser Josefs II. vom 23. August desselben Jahres, Ziersdorf der Mutterpfarre (Gettsdorf) abgenommen und zu einer eigenen Pfarre erhoben.

1841         Am 4. Juni brannte beinahe das ganze Dorf Ziersdorf mitsamt der Kirche ab. Die Chronik vermerkt: „Ein verhängnisvoller Tag für das Pfarrdorf und für die Kirche war der 4. Juni des Jahres 1841. Gegen 8 Uhr abends brach in dem Hause Nr. 53 Feuer aus, welches bei einem heftigen Nordwest-Winde mit solcher Wut um sich griff, dass in weniger als zwei Stunden 72 Häuser samt der Kirche in Asche lagen. Noch im Monat Juni 1941 wurde mit dem Maurermeister von Mühlbach, Joseph Rauscher, der Wiederaufbau der zerstörten Kirche in der Art kontraktiert, dass der alte Turm gänzlich abgebrochen, die Kirche um 29 Fuß (knapp 9 m) verlängert und um 6 Fuß (ca. 1,86 m) erhöht und ganz eingewölbt werde; dann dass dieser Bau bis Ende des Monats September 1941 vollendet sei. ... Um die Mitte Novembers stellte der Wiener Tischler-meister Albert Heiwitzer die Kanzel und den Hochaltar samt dem von Johann Höfel gemalten Altar-Bilde auf.“

1842       Am 16. April 1842 wurde die neue Orgel vom Wiener Orgelbaumeister Franz Ullmann aufgestellt. Um dieselbe Zeit kam auch der neue Seitenaltar in die Kirche. Inzwischen waren auch die von der Gemeinde bestellten Glocken gegossen worden und am 1. Juli 1842 in Ziersdorf eingelangt; sie wurden am 17. Juli aufgezogen.

1918          Die Turmuhr von 1843 wurde 1918 durch eine neue ersetzt. Ebenso wurde im November 1919 der damalige Hochaltar, ein Werk des Altarbauers Adolf Vogel aus Hall in Tirol, vom Ziersdorfer Tischlermeister Vinzenz Grünzweig „vollkommen kunstge-recht“ aufgestellt. Er verlangte für diese mühevolle Arbeit nichts.

1919          Am 23. November 1919 wurde der neue Altar geweiht.

1921       Am 27. April 1921 war wieder einmal Glockenweihe, da im 1. Weltkrieg die Abnahme der Glocken erzwungen wurde.

1922       Ab 1922 gab es in der Kirche elektrisches Licht.

1932            wurden ein neuer Beichtstuhl und eine neue Kanzel angeschafft. Im Zuge dieser Änderungen im Innenraum der Kirche wurden auch die Fenster hinter dem Hochaltar herausgenommen und an der Seitenwand eingesetzt.

1935       wurde der Sängerchor vergrößert, indem die Brüstung gegen das Kirchenschiff vorgeschoben wurde.

1937          Die Orgelerweiterung erfolgte durch die Firma Hradetzky im Jahre 1937.

1940 –

1945       In den Kriegsjahren blieb die Kirche unbeschädigt, doch wurden erneut die Glocken abgenommen, sodass nach dem Krieg ein neues Geläut angeschafft werden musste. 

1993       Erweiterung der Kirche (Unterkirche, Neubau mit Volksaltar und Ambo aus Limberger Sedimentgestein von Prof. Weinbub, Limberg).

2002            Am 20. Oktober 2002 wurden fünf neue Glocken der Firma Grassmayr, Innsbruck, geweiht. Gleichzeitig wurde ein neuer Glockenstuhl errichtet. Ihr Klang ist vor Ort oder auch auf YouTube zu hören:  https://www.youtube.com/watch?v=j__gNI-Xc2g   

2007       Frühgotisches Kruzifix als Altarkreuz. Dauerleihgabe der Erzdiözese Wien.

2008       neue Hochaltarfenster (Mag. Ebner, Burgenland). Tabernakel (Prof. Weinbub und Mag. Ebner). Sanierung des Kreuzgewölbes im alten Kirchenteil. Vergoldung des Turmkreuzes (Fa. Mayerl, Osttirol). Außen- und Innensanierung (alte Kirche).

2010      Abschluss des Projekts "Fertigstellung der Kirche". Dabei wurden einige verbliebene bauliche Mängel behoben. Insbesondere aber wurde eine neue Orgel (OBM Grenzing, Barcelona) erbaut und der Altarraum neu gestaltet. Wenn Sie die Kirche betreten werden Sie überrascht sein. Nähere Infos zur Orgel finden Sie unter www.orgelkunst-ziersdorf.at